Projektzwischenbericht 2022

Unser Projektbericht für das erste Halbjahr 2022

Im Berichtshalbjahr konnten bedingt durch die Corona Pandemie die Vereinsangebote zeitweilig leider nur unter Einhaltung mehr oder minder großer Sicherheitsvorschriften und in zum Teil reduzierter Form vorgehalten werden.

Es gelang gleichwohl flexible und kreative Lösungen zu entwickeln um Kinder, Jugendliche und Familien so gut es geht in der Krise zu begleiten.

Die Mitarbeitenden des Vereins standen und stehen u.a. auch über Social Media in einem mehr oder minder intensiven Kontakt mit den Kindern und Jugendlichen, aber auch zu den dazu gehörenden Eltern.

Die Corona Pandemie stellte uns bis zum 30.04.22 ständig vor neue Herausforderungen, immer wieder mussten wir unsere pädagogische Arbeit verändern um den Sicherheitsvorschriften zu genügen.

Wir entwickelten Hygienekonzepte und veränderten diese. Im Interesse der Menschen machten wir Vieles möglich, worauf wir ein wenig stolz sind.

Wir etablierten kreativ Outdoor Fitnessangebote, etwa Laufangebote durch den Stadtteil, Stadtteil Rallyes, Gokart- Angebote und Fahrradausflüge, eine Mädchen - Frauenolympiade.  

Die Outdoor Fußball -, Slackline - und Trampolinangebote werden inzwischen extrem stark genutzt. Zwei wetterbeständige Großtrampoline sind im Einrichtungsinnenhof fest installiert. Ausgebildete Trampolintrainer beaufsichtigen die Trampolinnutzung.

Mit diesen Angeboten werden insbesondere auch geflüchtete Kinder mit ihren Eltern, die das so genannte Vater- Mutter- Kind- Turnen nutzen, erfolgreich angesprochen.  

Das Einhalten der Corona - Sicherheitsvorschriften ist herausfordernd und gleichwohl erforderlich gewesen. Es ist darauf angekommen die jungen Menschen, aber auch ihre Eltern von der Notwendigkeit der Schutzmaßnahmen zu überzeugen, was nicht immer leicht gewesen ist.                                                                                                                                                                                            
Insbesondere mit unseren Outdoor - Fitnessangeboten erreichen wir zunehmend auch jüngere Zielgruppen mit den dazu gehörenden Eltern. In der Sporthalle bauen wir unsere psychomotorischen Bewegungsbaustellen so auf, dass sie auch als Parkour von Jugendlichen genutzt werden können. Es ist uns damit gelungen den trendigen Parkour Sport innerhalb unserer Fitnessangebote mehr oder minder zu etablieren.
     
Wöchentlich werden die Bewegungsbaustellen komplett ab- und vollständig verändert wieder aufgebaut. Dieses ist zeitlich extrem aufwendig und obendrein kostspielig. Zwei Mitarbeitende sind damit jeweils mehrere Stunden beschäftigt. Hierbei werden auch Ehrenamtliche eingesetzt.

Die Psychomotorik- Angebote des Vereins erreichen inzwischen wöchentlich wieder mehr als 650 Kinder im Alter von etwa 4 - 13 Jahren. Der großen Nachfrage können wir leider nicht immer ganz gerecht werden, wir müssen in der Konsequenz mit Wartelisten arbeiten, was sehr bedauerlich ist. Gerade die jungen Menschen sind in vielerlei Hinsicht die großen Verlierer der Corona Pandemie, ihre oft vielfachen motorischen Defizite sind nicht zu übersehen.      

Es ist uns auch im Berichtshalbjahr erfolgreich gelungen das Vater-, Mutter-, Kind- Turnen an drei Tagen wöchentlich zu etablieren. An ihm beteiligen sich regelmäßig insgesamt mehr als 80 Eltern mit ihren Kindern.

Einige Beobachtungen aus unseren psychomotorischen Angeboten erscheinen uns besonders erwähnenswert:

Die Kinder schaffen stolz die zum Teil großen sportlichen Herausforderungen mit ganz viel Spaß und großer Motivation. Sie machen große Lernfortschritte und steigern dadurch ihr Selbstbewusstsein. Nahezu alle Kinder beherrschen nach kürzester Zeit ihren Körper altersgemäß, erbringen erfolgreich Ausdauer- Leistungen. Die Kinder haben sich den Leitsatz gegeben: „Wir schaffen es gemeinsam und helfen und unterstützen uns dabei!“ Das ausgeprägte positive Sozialverhalten vieler Kinder innerhalb der Projekte ist auffallend. Die Kinder haben es gelernt zu warten bis sie dran sind, nicht zu lachen, wenn einem anderen Kind etwas misslingt, Unterstützung für andere Kinder zu geben, Dinge gemeinsam zu machen etc.!

Durch die psychomotorischen Angebote werden die Kinder zusätzlich in ihrer Sprachentwicklung gefördert, da innerhalb der Angebote ständig Sprechanlässe geschaffen werden.

Das Konzentrationsverhalten der Teilnehmenden wird gefördert. Viele Kinder und Jugendliche müssen etwa das ruhige und konzentrierte Balancieren erst erlernen.

Von besonderer Bedeutung ist es, dass Eltern in das psychomotorische Angebot aktiv eingebunden werden. Dieses gilt insbesondere für das „Vater-, Mutter-, Kind - Turnen“. Die Eltern sollen den Sinn der Angebote, die Lernfortschritte und Erfolgserlebnisse ihrer Kinder erfahren, das gemeinsame Spielen mit ihren Kindern zum Teil neu erlernen. Die Kinder sind stolz auf ihr Erreichtes und präsentieren es gerne ihren Eltern und uns als Sportübungsleitern bzw. Sportübungsleiterinnen. Die glücklichen und strahlenden Kinderaugen sprechen in diesem Zusammenhang für sich.

Der Sportunterricht macht - was sehr wichtig ist - den Kindern großen Spaß (wöchentliche Kinderbefragung). Die Wünsche der Kinder werden beim Sportgeräteaufbau stets ausdrücklich berücksichtigt. Beteiligung ist für uns keine Floskel, wir nehmen sie sehr ernst.
   
Insbesondere die Sportprojekte werden ständig gemeinsam mit allen Beteiligten evaluiert. Das sind Pädagogen, Pädagoginnen, Sportlehrer/innen, Studenten, Studentinnen, Praktikanten, Praktikantinnen, Ehrenamtliche, Eltern. Dabei werden große Lernzuwächse und eine Zunahme an Sicherheit und Selbstvertrauen bei der Bewältigung der vielseitigen Angebote und hochmotivierte Kinder festgestellt.

Die Kinder fordern regelmäßig größere Herausforderungen (z.B. den Aufbau eines noch schwierigeren Balancier- und Kletterbereiches) und - wie sie es formulieren- mehr Power für die nächste Sportstunde ein (Kinderbefragung).

Die beteiligten Projektmitarbeitenden schätzen besonders die gegenseitige und fachliche Ergänzung und Bereicherung. Es besteht bezüglich der genannten Angebote eine enge Kooperation mit den umliegenden Schulen und Kitas, den Kinder- und Jugendeinrichtungen. Das Netzwerk ist für unsere Vereinsaktiven stets sehr wichtig und ausgeprägt!

Die Kinder bekommen innerhalb der psychomotorischen Angebote den Raum sich körperlich auszuprobieren, ihre eigenen Grenzen zu definieren und sie gegebenenfalls zu überwinden. Sie agieren dabei alleine und natürlich insbesondere auch in Gruppen. Die vielfältigen, ständig wechselnden Sport- und Bewegungsangebote fordern und fördern die Kinder nachhaltig.                
                                                                                                                     
Den im Projekt Tätigen gelingt es zunehmend Kinder und Jugendliche auch in andere Angebote (etwa Tischtennis, Billard, Fußball, in das Vereins - Musikprojekt, in die Hausaufgaben- und Bewerbungshilfen, in die Beratungsangebote, in den Mädchen- und Frauentag) zu integrieren.

"Einheimische" und neu hinzu gekommene junge Menschen kommen durch die Vereinsangebote in Kontakt, Begegnungen finden statt. Der große Einrichtungs- Innenhof entwickelt sich gerade - insbesondere bei schönem Wetter - zu einem Treffpunkt für Menschen aus unterschiedlichsten Kulturen, zu einem Ort der Begegnungen.                                                                                                                              
Die Mitarbeitenden führen Gespräche mit den jungen Menschen, leisten eine nicht zu unterschätzende Beziehungsarbeit. Vielfach gelingt es ihnen einen Gesprächsfaden zu den jungen Menschen zu entwickeln bzw. aufzubauen, mit ihnen zu diskutieren, gegebenenfalls auch zu streiten, es funktioniert.

In unseren Angeboten setzen wir auch 2 ehemals Geflüchtete aus Syrien als Honorarmitarbeiter erfolgreich ein. Sie wirkten in einer Vorbildfunktion auf andere Geflüchtete, sind als Ansprechpartner stets ausgesprochen beliebt.

Problematisch:            
                                                                                                               
Dank vieler Sponsoren verfügt der Verein inzwischen über umfangreiches Sport- und Bewegungsgerät, über Trampoline, über spezielles psychomotorisches Sportgerät.

Die Werterhaltung des teuren Sportgerätes erreicht der Verein durch eine ständige intensive Pflege. Dennoch werden durch die starke Nutzung leider einige Matten und Kästen zeitnah ersetzt werden müssen. Dieses stellt uns aktuell vor ein großes finanzielles Problem, auch weil sich die Anschaffung von Sportgerät zum Teil deutlich verteuert hat. In diesem Zusammenhang wird es uns hoffentlich gelingen finanzielle Förderer zu finden.    

Für uns sind zu dem zusätzliche Kosten in einer nicht unerheblichen finanziellen Größenordnung entstanden: Für den Kauf von Mund- Nasen- Schutzmasken, für Desinfektionsmittel und Corona Testungen. Kosten für zusätzliche Honorarmitarbeiter um unsere Gruppenangebote, den Sicherheitsvorschriften entsprechend, durchführen zu können.

Über unseren Verein werden stetig Ehrenamtliche in den Sportangeboten erfolgreich eingesetzt. Ohne sie könnten etliche Angebote nicht durchgeführt werden.

Bewertung der Angebote:

Die oft suchenden jungen Menschen finden attraktive Angebote und Gesprächspartner für ihre Fragen vor. Unsere Mitarbeitenden müssen sich insbesondere auch mit Fragen aus dem religiösen Bereich auseinandersetzen. Hierbei bewährt sich u.a. unsere Kooperation mit dem Fach Rat Islamischer Studien. Die begonnene intensive Beziehungsarbeit zu den jungen Menschen sollte unbedingt fortgesetzt werden.

Bedingt durch die Corona Pandemie leben zu dem viele Geflüchtete wieder isolierter und zurückgezogener im Stadtteil. Kontakte zwischen lange im Stadtteil lebenden Menschen mit Geflüchteten gingen in der Konsequenz der Pandemie leider häufig verloren. Auch vor diesem Hintergrund ist unsere Arbeit immens wichtig für den Stadtteil Wilhelmsburg, der leider noch immer das Image eines sozialen Brennpunktes hat.

Wir sind immer wieder von Kindern, Jugendlichen, aber auch von den dazu gehörenden Familien für unser Engagement gerade in Corona - Zeiten gelobt worden. Diese Wertschätzung hat uns natürlich sehr erfreut.

Sportangebote sind generell ein Türöffner um Menschen aus unterschiedlichen Generationen, Kulturen, Milieus erfolgreich zusammen zu bringen. Dieses beweisen wir insbesondere mit unseren psychomotorischen Angeboten eindeutig.

Der Verein zur Förderung der Integration in Hamburg Wilhemsburg e.V. leistet mit seinen Angeboten einen wichtigen Beitrag für das friedfertige, offene und tolerante Zusammenleben der Menschen in Wilhelmsburg.        

Wir freuen uns, dass wir mit unseren Projekten in einer gewissen Vorbildfunktion agieren. Die Politik und Verwaltung des Bezirkes Harburg etwa betrachtet unsere Projekte als „Leuchtturmprojekte“ und möchte diese in ähnlicher Weise im Bezirk Harburg umsetzen. Das Hamburger Abendblatt hat in diesem Zusammenhang öfters ausgesprochen positiv über uns und unsere Vereinsprojekte berichtet.

Als einen positiven Schritt betrachten wir den Abschluss einer Kooperationsvereinbarung mit dem Bezirksamt Hamburg Mitte. Sie wird unsere erfolgreiche Arbeit absichern.

Unser Spendenkonto
Verein zur Förderung der Integration in Hamburg Wilhelmsburg eV    

Hamburger Sparkasse:
IBAN DE 88 200 50550 1263 12 56 58
BIC HASPDEHHXXX
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