Hamburger Abendblatt 01.03.2006

Ein Verein setzt auf Integration

"Vereine haben wir eigentlich genug", sagte Susann Ramelow, "aber unser Verein ist etwas ganz Besonderes." Außer Susann Ramelow waren gestern Dr. Arnold Alscher, Irene Gross, Bayram Inan, Holger Stuhlmann, Uli Gomolzig, Deniz Toprak und Sami Sengül zur Vorstellung ihres "Vereins zur Förderung der Integration in Hamburg Wilhelmsburg" in den Gasthof Kupferkrug nach Georgswerder gekommen.

Dort wurde erklärt, worum es geht und was das Besondere ist. Und siehe da: Die Leute haben das Wort "Integration" wirklich nicht nur in den Vereinsnamen geschrieben, sondern seit der Gründung vor knapp einem Jahr bereits zwei Gruppen gebildet, die Türken und Deutsche, Kinder und Eltern, durch gemeinsames Spiel und durch Sport einander näherbringen.

Susann Ramelow: "Reger Zuspruch sagt uns, dass wir mit unserem Angebot richtig liegen. Wir starten eine Gruppe nur, wenn das Verhältnis von Deutschen und Türken, Kindern und Eltern, gleich ist. Unser Integrationsvorhaben bezieht sich zunächst auf Türken und Deutsche, weil sie in Wilhelmsburg die größten Bevölkerungsgruppen bilden. Andere Nationalitäten können folgen. Das muß auch nicht unbedingt allein in der Hand unseres Vereins liegen. Wir machen den Anfang, wollen uns auch weiterentwickeln. Aber andere können natürlich in gleicher Weise wie wir handeln."

Auslöser zur Vereinsgründung war die Erkenntnis, dass bereits zwei Parallelwelten mit funktionierenden Infrastrukturen existieren. "Wir wollen die Parallelwelten durchlässiger machen", sagt Susann Ramelow, die beruflich das Jugendzentrum Kirchdorf-Süd leitet.

Förderer des Jugendzentrums und inzwischen auch des Vereins ist die frühere Wilhelmsburger Firma Haltermann, zu deren Geschäftsführern Dr. Arnold Alscher gehörte. Alscher: "Wir brauchen weitere finanzielle Unterstützung."

Uli Gomolzig, Leiter vom Haus der Jugend Wilhelmsburg, hat als Förderer Prof. Dr. Heinz Josef Varain zur Seite.

Holger Stuhlmann, Sozialdezernent, bringt Unterstützungsmöglichkeiten des Bezirksamts ein. Stuhlmann: "Jeder vierte Schulabgänger in Wilhelmsburg hat keinen Abschluss. Außerschulische Lernangebote sind notwendig."

Vereinsmitglied Sami Sengül, auch zweiter Vorsitzender des türkischen Elternbundes in Wilhelmsburg, hält es für notwendig für die Integration, Kinder früh die deutsche Sprache lernen zu lassen. Sprache lernen und sich näher kommen ist Inhalt der bereits eingerichteten Gruppen im Jugendzentrum und im Haus der Jugend.

Während Kinder balancieren und klettern, kommen Eltern zwanglos ins Gespräch. Uli Gomolzig: "Das funktioniert wirklich prima."

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